Grundsätzlich gibt es natürlich keine strikte Regel, welche Aufgaben man am besten wo erledigt, da es doch stets von der Aufgabenstellung und dem Einsatzzweck abhängt. Wenn ihr eure 3d Szene später auch für eine animiertes Architekturvideo verwenden wollt, lohnt es sich schon mehr Arbeit in das 3d Modell, die Beleuchtung und Texturierung zu stecken. Wenn es aber eher schnell gehen muss und man für ein erstes Kundengespräch z.B. die Visualisierung einer Architekturperspektive zeigen möchte geht es doch meist schneller möglichst viel zu „photoshoppen“.
Die „richtige“ Einteilung ist also stets individuell. Häufig macht es aber Sinn die grundsätzliche Lichtstimmung und erste Texturierungen in 3ds MAX oder Cinema 4D (bzw. das 3D Tool eurer Wahl) vorzunehmen, wenn es um ein oder zwei Architekturvisualisierungen geht. Außerdem macht es Sinn ein paar grobe Umgebungselemente (Straßenflucht, Bürgersteigkante oder ähnliches) schon in 3d zu zeichnen und die Fluchten mitzurendern. Wenn man anschließend in Photoshop dann die Umgebung mit Fotoelementen oder Texturen herausarbeitet kann man sich an den Fluchten orientieren, um die perspektivischen Verhältnisse korrekt abzubilden.
Insgesamt hat man aber wirklich gigantische Möglichkeiten ein etwas schwachbrüstiges Architekturrendering in Photoshop aufzuhübschen. Typischerweise werden spezielle Lichteffekte sowie freigestellte Bäume, Personen oder Autos in Photoshop hinzugefügt.
Was auch immer gut funktioniert ist sich die 3D Perspektive z.B. in unterschiedlichen gegensätzlichen Lichtstimmungen zu rendern. Beispielsweise einmal mit dem Fokus auf das „natürliche“ Sonnenlicht mit harten Schatten und anschließend die gleiche Szene noch einmal mit Schwerpunkt auf eine gleichmäßigere Ausleuchtung mit eher weichen Schatten. In Photoshop legt man sich dann beide Ebenen einfach übereinander und mischt diese mit Hilfe der Ebenenmodi oder Anpassung der Ebenentransparenz übereinander. Anstatt in 3ds MAX, Cinema 4d und Co. endlose Testrenderings zu produzieren kann man jetzt in Photoshop die Lichtstimmung mit ein paar Reglern steuern.
Zum Thema „post production in Photoshop“ bin ich auf zwei interessante Videos von vizoom gestoßen, die sich auf Architekturvisualisierungen spezialisiert haben. Im Video wird die Entwicklung vom „Rohbild“ aus Cinema4D bis hin zur finalen Architekturvisualisierung gezeigt. Und das ganze schrittweise durch Einblendung aller in Photoshop angelegten Ebenen. Insgesamt ein aufschlussreicher Einblick die Entstehung der Architektur Illustrationen. Unbedingt reinschauen:
180 layers from Vizoom on Vimeo.
140layers from Vizoom on Vimeo.
Wie spannt ihr eure beiden treuen Arbeitspferde Photoshop und Cinema4D oder 3D Studio MAX bei der Erstellung von Architekturvisualisierungen ein?
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